Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2023

7 6 KOMPETENZTEAM SPIELERSCHUTZ INTERVIEW Interview mit dem Kompetenzteam Spielerschutz IMPULSGEBER FÜR DIE GESAMTE BRANCHE Mitte 2022 haben sie als Kompetenzteam Spielerschutz zusammengefunden und treiben seitdem die Professionalisierung des Spielerschutzes in den MERKUR SPIELBANKEN NRW voran: Jan Kowala, Präventionsbeauftragter der MERKUR.COM AG, Michael Jütte, Spielerschutzkoordinator der MERKUR SPIELBANKEN NRW, und Dr. Wolfgang Kursawe, Zentraler Spielerschutzbeauftragter der MERKUR SPIELBANKEN NRW. Gemeinsam berichten sie über die wichtigsten Meilensteine und persönlichen Erfahrungen ihrer Arbeit im Jahr 2023. Wie fühlt sich die Arbeit als Kompetenzteam Spielerschutz nach gut anderthalb Jahren an? Kowala: Sehr gut. Wir sind zu einer Art Dreigestirn zusammengewachsen: Michael Jütte als unser operativer und erfahrener Mann vor Ort, Dr. Kursawe mit seiner enormen therapeutischen Expertise und ich, der mit der Konzernbrille die strategischen Fragen im Blick hat. Drei unterschiedliche Perspektiven mit einem gleichen Interesse: das Thema Spieler- und Jugendschutz nach vorne zu bringen. Dr. Kursawe: Das Bild des Dreigestirns gefällt mir als Kölner und bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Jütte: Absolut. Wir haben alle drei unsere Rolle gefunden und können uns aufeinander verlassen. Die gemeinsame Arbeit ist dadurch unglaublich effektiv. Was haben Sie gemeinsam konkret 2023 auf den Weg gebracht, was waren Ihre persönlichen Highlights? Dr. Kursawe: Ein Schwerpunkt war sicherlich die Eröffnung der Spielbank in Monheim. Hier haben wir Spieler- und Jugendschutz von Anfang an mitgeApropos Didaktik: zwei Schulungen im Jahr zu einem mehr oder weniger gleichen, weil gesetzlich vorgegebenen Thema. Wie gelingt es Ihnen, die Teilnehmenden dennoch für den Spielerschutz zu begeistern? Jütte: Das Geheimnis ist, die Inhalte immer wieder neu zu verpacken und die Leute mit praxisnahen, interaktiven Methoden am Ball zu halten. Dafür investieren wir vor allem in die Fortbildung der lokalen Spielerschutzbeauftragten. Mittlerweile haben vier der 20 Kolleginnen und Kollegen eine IHK-Weiterbildung zum Trainer für Inhouse-Schulungen absolviert, und der Qualitätssprung in den Schulungen war dadurch enorm. Kowala: Und wir gehen auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden vor Ort ein, fragen, was sie beschäftigt, zum Beispiel der Umgang mit schwierigen Gästen. So entstand die Idee, Videos mit nachgestellten Konfliktsituationen zu drehen. Ein tolles Format, bei dem Spielerschutz praxisnah durchgespielt wird. Im Mai 2023 haben die MERKUR SPIELBANKEN NRW zum dritten Mal zur Tagung der Spielerschutzbeauftragten deutscher Spielbanken nach Dortmund eingeladen. Wie wichtig sind solche Veranstaltungen? Dr. Kursawe: Sehr wichtig. Nach einer fünfjährigen, unter anderem pandemiebedingten Pause, waren alle froh, sich mal wieder persönlich auszutauschen, voneinander zu lernen und das Netzwerk zu pflegen. Die Mischung aus Fachvorträgen, gemeinsamen Workshops und lockerem Beisammensein kam bei den 26 Vertreterinnen und Vertretern der über 70 deutschen Spielbanken sehr gut an – wir alle hoffen auf eine baldige Fortsetzung. Kowala: In NRW haben wir qua Gesetz die strengsten Regulierungen. Und wir als Unternehmen haben den Anspruch, diese Regeln gewissenhaft umzusetzen und stetig weiterzuentwickeln. Damit sind wir bei vielen Themen des Spielerschutzes Vorreiter. Wir setzen in der Branche Maßstäbe, an denen sich die Spielerschutzverantwortlichen der Spielbanken bundesweit gerne orientieren. Das freut uns und macht uns auch ein wenig stolz. Jütte: Spannend sind auch Phänomene, die alle gleich beobachten – beispielsweise, dass dacht und sind mit vier Spielerschutzbeauftragten an den Start gegangen. Da in Monheim erstmals die Mitarbeitenden multifunktional, also sowohl auf der Fläche wie auch im Gastrobereich, eingesetzt werden, musste das Schulungskonzept überarbeitet werden. Hier haben wir als Kompetenzteam die Kolleginnen und Kollegen vor Ort intensiv begleitet. Kowala: Für mich war es ganz klar die SPIEL SICHERKampagne, die in ihrer Form einzigartig und mutig war. Mit Humor das ernste Thema des problematischen Spielverhaltens zu „bewerben“, das war schon ein Meilenstein – für die Branche insgesamt und im Besonderen für uns als MERKUR GROUP. Jütte: Und natürlich lag auch 2023 unser Fokus auf der Weiterentwicklung unserer Schulungen. Besonders bestärkt haben uns die Ergebnisse einer erstmals standortübergreifenden Befragung: Die Didaktik und unsere Trainer kommen bei den 557 befragten Schulungsteilnehmenden durchweg super an. Wir haben auch konstruktive Kritik erhalten und wissen, dass es bei dem Setting vor Ort noch Optimierungspotenzial gibt. Jan Kowala, Präventionsbeauftragter der MERKUR.COM AG Dr. Wolfgang Kursawe, Zentraler Spielerschutzbeauftragter der MERKUR SPIELBANKEN NRW Michael Jütte, Spielerschutzkoordinator der MERKUR SPIELBANKEN NRW

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