Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2019
Seit 2014 unterstützt die Universitätsmedizin Mainz den Spielerschutz bei WESTSPIEL als wissenschaftliche Berater und begleitet das Unter- nehmen bei der Weiterentwicklung und Umsetzung des Spielerschutz- konzeptes. Im Berichtsjahr 2019 wurde die erfolgreiche Zusammen- arbeit ausgeweitet und verlängert. Es geht hierbei vor allem um die kontinuierliche Evaluierung und Verbesserung der Mitarbeiterschulun- gen, Gastbefragungen zur Wahrnehmung und Inanspruchnahme von Spielerschutzmaßnahmen. Als Forschungseinrichtung betrachtet das Kompetenzzentrum Spieler- schutz und Prävention der Universitätsmedizin Mainz den Spielerschutz als wichtige gesundheits- und gesellschaftspolitische Aufgabe mit dem Ziel, den Stand der Wissenschaft in praktikable Spielerschutzkonzepte zu übertragen. Mit den Daten von WESTSPIEL können die Präventions- konzepte und Maßnahmen gezielt und praxisorientiert weiterentwickelt werden. Dabei knüpft das Kompetenzzentrum Spielerschutz und Prä- vention seine Zusammenarbeit an bestimmte Qualitätsmerkmale. Mit der Verlängerung und Ausweitung der Kooperation zeigt sich er- neut, dass der Spielerschutz bei WESTSPIEL mehr ist als Ankündigun- gen und schöne Broschüren, sondern anerkannte und gelebte Realität, die durch Qualitätskontrollen regelmäßig überprüft wird. 8 W I S S E N S C HA F T „Die Zusammenarbeit muss bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen.“ Dr. Anke Quack, Leitung Kompetenz- zentrum Spielerschutz und Prävention 9 W I S S E N S C HA F T Wissenschaftlich fundierter Spielerschutz VERLÄNGERTE KOOPERATION MIT DEM ARBEITSKREIS GEGEN SPIELSUCHT E.V. Seit 2015 ergänzt WESTSPIEL das eigene Angebot an Leistungen zum Spielerschutz durch Beratungsleistungen des unabhängigen Arbeitskreises gegen Spielsucht aus Unna. So gewährleistet WESTSPIEL eine objektive Beratung und nutzt die Expertise von exter- nen Experten. Wesentlicher Inhalt der Kooperation war bislang die persönliche Beratung von Spielbank- gästen. Darüber hinaus wurde ein angeleitetes Gesprächsgruppenangebot für pathologi- sche Glücksspieler aufgebaut, das seitdem wöchentlich angeboten wird. Im Berichtsjahr 2019 wurde die Kooperation mit einem Beratungsangebot für die jeweili- gen Standortleitungen ausgebaut. Ziel ist es, das Thema Spielerschutz in den Leitungs- gremien der Spielbanken weiter zu verankern und durch einen stetigen Austausch die Sensibilität für den Spielerschutz an den Standorten auszubauen. Darüber hinaus soll so gewährleistet werden, dass die Beratungsmaterialien regelmäßig aktualisiert und nach Bedarf auch neue Materialen für die Präventionsarbeit erstellt werden. Blick über den Tellerrand Seit seiner Gründung im Jahr 1991 hat der Arbeitskreis die Problematik des Pathologi- schen Glücksspiels in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt. Dazu gehört neben der Bera- tungsstellentätigkeit auch die gesundheitspolitische Arbeit. Das Ziel ist es, durch struktu- relle Prävention, die Ausweitung des Glücksspiels einzudämmen und Elemente des Spielerschutzes zu etablieren. Der Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. ist nicht nur Träger der Fachberatungsstelle, sondern auch der Schwerpunktberatungsstelle Glücks- spielsucht – NRW – Standort Unna. Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen drei dieser Schwerpunktberatungsstellen. Die Schwerpunktberatungsstellen unterstützen die Landesfachstelle Glücksspielsucht in Herford bei der Umsetzung ihrer Aufgaben. Der Verein Die Universitätsmedizin Mainz ist ein international anerkannter Wissenschaftsstandort mit mehr als 60 Kliniken, Instituten und Abteilungen. In Forschung und Lehre der rund 3.300 Studierenden gibt es zahlreiche Kooperationen mit regionalen, nationalen und inter- nationalen Partnern.
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